In dieser Welt wie auch in der Welt danach gibt es Paradigmen, über die man nicht laut zu sprechen pflegt. In der wissenschaftlichen Gemeinschaft erwähnt zum Beispiel niemand das Gesicht auf dem Mond oder fragt, welches Gerät die Physiker angeblich benutzt haben, um bei dem berühmten Experiment, das den Korpuskular-Wellen-Dualismus zeigte, ein Photon nach dem anderen einzeln freizusetzen. Zu den Fragen, die niemand laut stellt, die aber dennoch formuliert werden sollten, gehört auch die Frage, warum der Spieler bei der Erstellung von weiblichen Charakteren bestimmter Spielklassen in Black Desert Online die Hüften nicht so einstellen kann, dass sie mit einer anständigen Breite dem Auge schmeicheln.
Das ist wirklich ein Problem, das viele Nerven gekostet hat. Und es ist gut, wenn du bereits bei der Charaktererstellung darauf achtest. Danach, wenn du es zu spät bemerkst, bleibt dir nichts anderes übrig, als die Spielklasse aufzugeben und eine andere zu wählen.
Die Entwickler haben dieses Problem in Black Desert Mobile gelöst, einem Spiel, das einen vernünftigen Kompromiss zwischen dem riesigen Umfang der Spielwelt des Originalspiels und den begrenzten Ressourcen eines durchschnittlichen mobilen Geräts darstellt.
Gleich vorweg sei angemerkt, dass sie hervorragende Arbeit geleistet haben, so dass Black Desert Mobile zu Recht nicht nur als eines der besten, sondern wirklich als das beste Spiel für mobile Geräte anerkannt werden muss. Zumindest sieht es so aus, wenn man es via Emulator auf dem PC spielt.
Anders als um die Jahrhundertwende, als der Videospielmarkt zwischen Spielkonsolen und Computern aufgeteilt war, dominieren heute mobile Geräte, Smartphones und Tablets. Aber so wie es schwer ist, jemanden zu finden, der kein Spiel auf seinem Handy installiert hat, ist es auch schwer, ein Spiel zu finden, das nach den Maßstäben der alten Schule keine Monstrosität ist, die nur zu dem Zweck geschaffen wurde, deinen Geldbeutel zu leeren. Vor dem Hintergrund der Handyspiele sehen die meisten F2P-MMORPGs für den PC wie ein naiver Versuch aus, bescheiden und unaufdringlich auf die Möglichkeit einer kleinen Spende hinzuweisen.
Black Desert Mobile ist, selbst wenn man die Tatsache außer Acht lässt, dass hier sich die Breite der Hüften der Charaktere jeder Klasse ordentlich anpassen lässt, fast völlig frei von dem oben genannten Nachteil von Handyspielen. Natürlich wird ein eifriger Fan des Bezahlens sicherlich einen Weg finden, Geld in das Spiel zu stecken, was aber nicht bedeutet, dass man es nicht wochenlang spielen kann, ohne jemals an eine Spende zu denken oder überhaupt spielen zu müssen.
Wenn man sowohl Black Desert Online als auch Black Desert Mobile gespielt hat, verschmelzen beide Spiele nach einer Weile im Kopf zu einem homogenen Ganzen, bei dem es unmöglich ist, die spezifischen Merkmale der beiden Spiele hervorzuheben. Die Spielwelt von Black Desert Mobile ist dieselbe Welt wie die von Black Desert Online, aber auf einer anderen Metaebene präsentiert.
Was Black Desert Online nach dem Spielen von Black Desert Mobile fehlt, ist der automatische Kampf, sowie ein kontinuierlicher Strom von Geschenken und Boni. Dieses Ungleichgewicht haben die Entwickler jedoch nach und nach korrigiert, so dass Black Desert Online heute, wenn nicht unübertroffenes Meisterwerk, so doch zumindest ein weitaus komfortableres Spiel ist als vor fünf Jahren. Das einzige, was noch fehlt, ist die enge Integration zwischen den beiden Spielen und natürlich die Übertragung der innovativen Methoden zur Erstellung breithüftiger weiblicher Charaktere auf Black Desert Online.